Der bekannteste und auch mit großem Abstand am meisten frequentierte Wegabschnitt ist mit ca. 800 km der sogenannte Camino Francés von Saint Jean-Pied-de-Port am Fuße der französischen Pyrenäen über Pamplona, Logroño, Burgos und León nach Santiago de Compostela. Dieser spanische Hauptweg wurde 1993 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Ca. 70% aller Pilger auf den spanischen Wegen wählen diese Route. Daher sind hier auch die meisten Herbergen zu finden.
Viele Pilger starten im idyllischen französischen Städtchen Saint Jean-Pied-de-Port. Der Weg führt über den Ibañeta-Pass zum Kloster von Roncesvalles und dann weiter nach Pamplona, der Stadt des traditionellen Stiertreibens (Encierro) in Pamplona während des Festes Sanfermines. Über die Puerta de Perdón mit einem bekannten Pilgerdenkmal geht es nach Puente la Reina mit seiner mittelalterlichen Brücke. Hier vereinigt sich der navarresische Weg mit dem vom Somport-Pass kommenden 170 km langen aragonesischen Weg zum Camino Francés. Durch die ehemalige Königstadt Estella verläuft der Camino weiter nach Logroño, die Hauptstadt der bekannten Weinregion La Rioja, welche der Pilger aber bereits hinter Santo Domingo de la Calzada wieder verlässt.
In Kastilien erreicht man bald Burgos mit seiner atemberaubenden Kathedrale. Von hier führt der Weg über eine Hochebene auf ca. 800 Metern durch Frómista und Sahagún nach León mit einem nicht minder beeindruckenden Gotteshaus. Nach der Bischofsstadt Astorga führt der Weg über die Montes de León zum Cruz de Ferro auf ca. 1.500 Metern. Danach geht es bergab zur alten Tempelburg in Ponferrada und nach Villafranca del Bierzo wieder bergauf nach O Cebreiro, kurz hinter der galicischen Grenze.
Die letzten ca. 180 km führen durch das herrliche Galicien und durch die Orte Sarria und Portomarin nach Santiago de Compostela, welches seit 1985 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt.