Sonntag, 20. Mai 2018: Ambasmestas – O Cebreiro (14,2 km)
Hermine hat die erste Nacht in einer echten Herberge verbracht und gut geschlafen wie auch ich. Wir waren nur zu viert im Raum und gegen halb acht frühstücken alle gemeinsam mit Sabine und Ulli. Das Frühstück ist klasse und sehr reichhaltig und lecker, verglichen mit dem, was in Spanien sonst so um diese Zeit serviert wird. Heute machen wir endlich wieder ein Gruppenfoto mit „Herbergseltern“. Danke für die herzliche Aufnahme im „Das Animas“.
Auf den ersten circa sieben Kilometern geht es nur minimal bergauf. Die Sonne gibt wieder ihr Bestes. Ich laufe auch heute wieder direkt in meinen kurzen Hosen und im T-Shirt aus Logroño. Unterwegs begegnen wir einem merkwürdigen Vehikel, das von der größeren Hälfte der Bremer Stadtmusikanten gezogen wird. Wir laufen weiter durch das Tal ers Valcarce, welches immer wieder von hohen und nicht gerade schönen Brücken überspannt wird. Nach einer Pause in Las Herrerías nehme ich noch einen liegengebliebenen Strohhut mit; der Träger wird ihn sicher bereits vermissen.
Bald danach geht es steil nach oben. Um zwölf Uhr erreichen wir La Faba. Die von deutschen Hospitalieros geführte, schwäbische Herberge befindet sich direkt neben der Kirche. Gemäß der Hausordnung entfällt die Übernachtungsgebühr in dieser Herberge „für all die Pilger, die über die Gabe verfügen, das Gedicht eines Dichters (Uhland, Mörike, Schiller oder andere) zu rezitieren“ beziehungsweise entsprechend „aus dem Lied eines schwäbischen Komponisten (Silcher oder andere) vorzusingen“. Nach der Fotosession mit unserem neuen Pilgerfreund laufen wir weiter auf teilweise steinigen Wegen nach Laguna de Castilla, dem letzten Dorf vor der Grenze nach Galicien.