Freitag, 11. Mai 2018: Mansilla de las Mulas – León (19,8 km)
Gut ausgeruht starte ich noch vor acht Uhr, komme aber nicht weit. Ich brauche ein Frühstück. Nach einer guten Stunde breche ich tatsächlich auf und verlasse das Dorf über eine Brücke. Der Jakobsweg verläuft hier kerzengerade neben der N-601, einer vielbefahrenen Nationalstraße. Später müssen die Pilger bis hinter Villamoros de Mansilla direkt auf dem Seitenstreifen laufen. Im weiteren Verlauf wird es landschaftlich nicht schöner: Weiter laufe ich neben Straßen und Autobahnen sowie durch Gewerbegebiete und einem Wald von Funkmasten.
Die Blaue Fußgängerbrücke über eine Nationalstraße, vor einigen Jahren extra für den Pilgerstrom gebaut, ist gesperrt. Der Camino führt jetzt bergauf zu einem Hügel, der mit Funktürmen gespickt ist. Von hier geht es über einen recht steilen und staubigen Weg wieder bergab an den Stadtrand von León. Nach der Flußüberquerung sind es nur noch knapp drei Kilometer bis zur wundervollen gotischen Kathedrale mit ihren ca. 1.400 Quadratmetern bemalten Kirchenfenstern.
Ich freue mich auf mein Hostel, welches unweit der Kirche liegt und auf den Bildern ganz toll aussieht. Hier gibt es an jedem Bett separates Licht, eine Steckdose und einen Vorhang für ein kleines bisschen Privatsphäre. Außerdem steht jedem Gast unweit des Bettes ein Schrank mit Kleiderstange und Bügeln sowie ein großes Schubfach für den Rucksack zur Verfügung. Beide Fächer sind abschließbar. Alles ist hell und freundlich gestaltet, und der Schlafraum lässt sich nur von den jeweiligen Bewohnern mittels Chipkarte öffnen. Das ist echt klasse!