Samstag, 28. April 2018: Azofra – Redecilla del Camino (26,1 km)
Um drei Uhr bin ich wieder wach und weiß nicht warum. Neue Bisse scheine ich nicht zu haben, aber es juckt an den alten Stellen. Über eine Stunde liege ich wach im Bett, bevor ich das Licht anschalte und zum Rechner greife, um ein bisschen zu schreiben. Nach einer Dreiviertelstunde fallen mir dann doch die Augen zu, und ich schlafe tatsächlich wieder ein. Um Viertel nach sechs ist dann endgültig Schluss mit Schlafen. Noch immer keine neuen Bisswunden, klasse!
In der Nacht hat es etwas geregnet, aber jetzt sieht es schon wieder besser aus. Es ist bedeckt und deutlich frischer als in den letzten Wochen. Kurz nachdem die Bar geöffnet hat, liege ich dort wieder vor Anker und genieße mein Camino-Standard-Frühstück: Zwei café con leche, zumo de naranjas und eine napolitana (Milchkaffee, Orangensaft und Schokocroissant). Um halb neun ist es höchste Zeit, das Dorf zu verlassen und eine weitere Etappe durch La Rioja zu starten.
Nach zwei Kilometern ist wieder die Autobahn erreicht, an der der Jakobsweg heute nur für eine kurze Zeit entlangführt. Auf den nächsten sechs Kilometern sind 200 Höhenmeter zu überwinden. Ich bin froh, dass es in der Nacht nur wenig geregnet hat. Der Streckenabschnitt vor dem Golfclub „Rioja Alta“ ist mir als extrem matschig in Erinnerung geblieben. Vielleicht ist der Weg aber auch in den vergangenen Jahren neu befestigt worden. Egal, Hauptsache kein Matsch.