Donnerstag, 26. April 2018: Logroño – Ventosa (19,8 km)
Die Stadt ist noch fast menschenleer, obwohl es schon nach sieben ist. Auch der heutige Morgen beginnt mit einem Arbeitsfrühstück in Logroño. Mein Stammlokal hat noch geschlossen, aber es gibt ja Alternativen – wenn auch nur mit WLAN aber ohne Stromanschluss. Um kurz nach neun unterbreche ich nach dem dritten Kaffee meine Arbeit und mache mich auf den Weg aus der Stadt hinaus. Dieser führt durch mehrere Parks ist zum deutlich schöner, als der Weg hinein, vorbei am Krematorium.
An einem kleinen Stausee mache ich Rast. Es ist Zeit für die donnerstägliche Telefonkonferenz. Das Wetter ist wieder herrlich, aber nicht mehr so warm wie in den vergangenen Tagen, dafür windiger. Ich laufe weiter auf dem Jakobsweg durch die noch immer fast kahlen Weinberge der Rioja. An den Rebstöcken zeigt sich jedoch schon das erste Grün. Nicht mehr lange, und hier wächst der Grundstoff für den leckeren Rebensaft heran. All das wird von einem überdimensionalen schwarzen Stier bewacht, der hier im Land häufiger an Fernstraßen zu sehen ist.
Leicht bergauf geht es an einer Autobahn entlang und später wieder sanft bergab auf Navarrete zu. Vor dem Ort ist noch ein kurzer Aufstieg zu bewältigen bevor ich in einem Bogen durch die verlassenen Straßen wieder bergab gehe. Die prunkvoll über und über, geradezu verschwenderisch mit Gold verzierte Apsis der Kirche lasse ich mir nicht entgehen. Auch hier kommt mir das Gebetshaus im Vergleich zur Größe der Gemeinde einfach riesig vor. Das Gebäude kann ich auch nicht auf ein Bild bannen, nirgendwo ist genug Abstand.