Dienstag/Mittwoch, 25./26. April 2018: Los Arcos – San Sol – Logroño (29,1 km)
Tatsächlich war die Nacht gut, aber trotzdem bin ich früh aufgewacht und traurig: Wieder alleine! Ich denke immer wieder an die Schmetterlinge in Freudenstadt und daran, wie oft sich diese Kinder einsam vorkommen. Hoffentlich finde ich bald wieder Anschluss. Wie dem auch sei, ich muss heute und mindestens morgen volle Arbeitstage einlegen, es lässt sich leider nicht vermeiden.
Ein Plätzchen mit WLAN, Strom- und Kaffeeversorgung ist schnell gefunden. Ich war gestern bereits dort. Als später die Sonne auf den Platz scheint, verlagere ich meinen Arbeitsplatz nach draußen und starte erst gegen elf Uhr zu meinem heutigen Spaziergang. Die Kirche ist leider wieder geschlossen, so bleibt mir ein Besuch dort versagt. Direkt nach Los Arcos geht es etwas bergauf und dann eben, immer mit der Sonne links hinter mir. Kurven bemerke ich auf der ersten Hälfte keine. Das einzige „Hindernis“ waren hunderte Schafe, die mich derart abgelenkt haben, dass ich für ein paar hundert Meter vom Weg abgekommen bin.
Immer wieder sehe ich zwischen gelben Blumen auch vereinzelt Klatschmohn stehen. Ich finde die Landschaft hier großartig. Die leicht gewellten grünen Getreidefelder werden von hellen Wegen und Straßen durchzogen. Manchmal wird das Grün von Büschen, Baumreihen oder Olivenhainen unterbrochen. Nach weniger als anderthalb Stunden erreiche ich San Sol und finde eine kleine Herberge mit einem schönen Garten. Hier werde ich bleiben und packe auch bald meinen Rechner wieder aus. Zuvor unterhalte ich mich noch ein wenig mit Marciela, die perfekt spanisch und englisch spricht, aber in Bern lebt. Also wechselt unsere Unterhaltung immer zwischen mehreren Sprachen. Später lerne ich noch Diana, Udo, Dirk und Roland aus Deutschland kennen, die auch hier übernachten.