Samstag, 21. April 2018: Pamplona – Puente la Reina (25,7 km)
Die Jugend verlässt das Hostel schon vor sieben Uhr. Im Stehen esse ich zwei Scheiben Toastbrot mit Marmelade und trinke ein Glas Orangensaft. Nach dem Wein vom Vorabend habe ich sehr gut geschlafen und frage mich, ob ich viel geschnarcht habe. Kurz nach acht haben Robin und ich nicht nur den Camino wieder erreicht, sondern auch ein Café gefunden, in dem wir, gut bewacht von vier Polizisten, schon jetzt ein zweites Frühstück einnehmen. Danach führt der Weg vorbei am Universitätscampus und, in einiger Entfernung zu dieser, parallel zur Autobahn Richtung Südwesten.
Langsam geht es bergauf zum „Alto de Perdón“, und in Zariquiegui ist, nach dem Besuch der kleinen Kirche, Pilgerpause angesagt. Circa zwei Dutzend Menschen versammeln sich in und vor einer Bar, um sich vor dem letzten Aufstieg zu stärken. Viele sitzen im Schatten und stöhnen bereits jetzt über die Hitze. Fast wie an einer Perlenschnur aufgereiht zieht der Strom der Pilger unterhalb der großen weißen Windräder den Hang hinauf. Am berühmten Pilgerdenkmal auf dem Bergrücken, wo der Weg der Winde mit dem Weg der Sterne zusammentrifft, herrscht unglaublicher Rummel. Kaum vorstellbar, dass ich hier vor vier Jahren alleine war. Es ist unmöglich, das rostbraune Denkmal aus Eisen ohne Menschen zu fotografieren.
Der Abstieg nach Uterga ist noch genauso steil und steinig wie zuvor. Schotter, Kiesel und faustgroße Steine belasten die Füße. Alle müssen höllisch aufpassen, wo sie ihre Füße hinsetzen. An der mir bekannten Herberge am Ortsausgang ist auch wieder viel los, aber ich mache trotzdem hier eine Pause. Hier erfahre ich auch von den Mädels, dass ich in der vergangenen Nacht nicht geschnarcht heben soll. Fast eine dreiviertel Stunde verbringe ich hier mit vielen anderen Pilgern.