Sonntag, 15. April 2018: Arthez-de-Béarn – Navarrenx 31,6
Schon um kurz nach halb acht verlasse ich die Herberge. Auf dem Weg zur Bäckerei kann ich erneut ein Foto der Pyrenäen machen. Jetzt werden gerade die schneebedeckten und somit in zartes Weiß gehüllten Gipfel der höchsten Berge von den ersten Sonnenstrahlen sanft gestreichelt. Ich verwöhne meinen Gaumen mit einem frischen Kaffee und einem leckeren pain au chocolat; das hatte ich schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr. Hier bekomme ich auch ein frisches, mit Schinken und Käse belegtes Baguette-Sandwich.
Die Sonne hebt sich langsam weiter über den Horizont; noch werfe ich einen langen Schatten. Zunächst laufe ich fast eben auf der Höhe und habe wunderbare Ausblicke ins Tal, wo der Nebel noch über dem Fluss „Gave de Pau“ liegt. Dieser ist nach acht Kilometern auch erreicht und will nebst einer Autobahn und einer zweigleisigen Bahnstrecke überquert werden. Hier unten zieht sich der Weg, daher freue ich mich sehr über den Anblick eines einzelnen Rehs auf einem Feld, auf dem noch die vertrockneten Reste des Mais vom vergangenen Jahr stehen. Das Tier scheint mich erst sehr spät bemerkt zu haben, denn als ich es entdecke, sind wir keine 50 Meter voneinander entfernt. Schnell wird die Entfernung zwischen uns größer, aber immer wieder bleibt das Reh stehen und sieht sich nach dem Zweibeiner um, der es aufgeschreckt hat.