Samstag, 14. April 2018: Arzacq-Arraziguet – Arthez-de-Béarn 30,7
Pilgeralltag: Aufstehen, Wasser ins Gesicht und Zähneputzen, wie jeden Morgen. Den Schlafsack einrollen und alle anderen Habseligkeiten im Rucksack verstauen. Habe ich das Ladegerät und alle Kabel? Ja. Schlafsack, Regencape, Gamaschen sowie Toiletten- und Apothekenbeutel kommen in das untere Fach. Die dreckige Wäsche ganz unten ins Hauptfach und die sauberen Sachen in den Vakuumbeutel, der ebenfalls ins große Fach wandert. Laptop, Schlafshirt und Handtuch verstauen und obendrauf noch der Beutel für „Sonstiges“, das Tütchen mit dem Technikgerümpel und die Weste. Vor dem Verlassen der Herberge brauche ich nur noch die Schlappen griffbereit im vorderen Fach verstauen. So sieht die Morgenroutine aus. Danach gibt es häufig ein französisches Frühstück mit Kaffee.
Das entfällt heute, da ich in einer kommunalen Herberge übernachtet habe. Klar, ich hätte mir vorher alles einkaufen können und in der Küche des Gemeinschaftsraumes zubereiten können. Ich bevorzuge da einen „richtigen“ Kaffee und habe Glück: Eine der drei Bars/Restaurants des Ortes unter den Arkaden hat bereits geöffnet. Zu essen bekomme ich hier leider nichts, und so geht es ohne Frühstück auf den Jakobsweg.
Das Wetter ist fantastisch. Der Himmel ist blau, und die Sonne geht gerade über dem kleinen Stausee auf. Der Weg ist wieder einmal schlammig, und ich bin froh, als ich sehe, dass er vom See nach rechts wegführt. Allerdings – ich komme vom Regen in die Traufe. Jetzt geht es bergauf, und ich muss jeden Schritt mit Bedacht wählen, um nicht auszurutschen. Oben angekommen erwartet mich die Belohnung: Ein atemberaubender Ausblick auf die schneebedeckte Bergkette der Pyrenäen, zum Greifen nah.