Freitag, 16. März 2018: -sur-Limagnole – Lasbros (23,0 km)
Die vergangene Nacht war überraschend gut. Ich habe mich gut eingepackt und nicht gefroren. Als ich im oberen Stock des Bettes aus dem Schlafsack krieche, ist es trotzdem sehr frisch. Alle schlüpfen schnell in die Kleidung, erledigen die Morgentoilette und gehen nach unten zum Frühstück. Der Kamin brennt, und Bernadette hat den Tisch bereits gedeckt. Wir haben es nicht eilig und brechen erst gegen halb zehn auf.
Unser Weg verläuft mit kleineren Auf- und Abstiegen zwischen neunhundert und elfhundert Höhenmetern. Am Ortsausgang von Saint-Alban treffen wir auf einen älteren Herrn, der uns ganz aufgeregt begrüßt. Als er von meiner deutschen Herkunft hört, wechselt er sofort zur deutschen Sprache, zumindest für ein paar Sätze. Er ist begeistert, von unseren Zielen zu hören und meint, wir seien die ersten Pilger, die er in diesem Jahr sehe, es würde also jetzt Frühling.
Bei herrlichem Sonnenschein laufen wir wieder über Weiden und durch kleinere Waldgebiete. Gerne würden wir irgendwo eine Kaffeepause einlegen, aber in den winzigen Dörfern entlang des Weges gibt es keine Einkehrmöglichkeit. Erst in Aumont-Aubrac finden wir eine geöffnete Bar, in welche wir einkehren. Gerade rechtzeitig, da es plötzlich anfängt zu hageln wie verrückt. Schnell sind auch Feuerwehr und Rettungswagen auf der Straße. Die kleinen Hagelkörner liegen jetzt – mit Schnee vermischt – zehn Zentimeter hoch auf der Straße. Wir warten hier ab, bis um 15 Uhr der Lebensmittelladen öffnet.