Von Denzlingen bis hinter Zähringen führt der Weg entlang einer Bahnstrecke. Hier gilt, wie sicher noch sehr häufig auf dem Camino: Einfach laufen und Strecke machen. Es ist weder angenehm, längere Strecken auf Teerstraßen zu laufen, noch ist es landschaftlich reizvoll. Um so mehr freuen wir uns, als wir uns dem Freiburger Münster nähern. Der Turm hat leider seit einiger Zeit einen „Balkon“ und das Gebäude ist teilweise eingerüstet. Das tut der Schönheit des imposanten Bauwerks aus rotem Buntsandstein aber kaum Abbruch. Über ein Jahrhundert (ab ca. 1330) zählte der Turm zu den höchsten Bauwerken und gilt vielen heute noch als der schönste Turm der Christenheit.
In der Tizio Trattoria am Colombipark trinke ich mit Hermine und ihrer Freundin Kerstin, welche extra aus Hinterzarten gekommen ist, um uns zu treffen, ein Abschieds-Weißbier. Am Bahnhof auf Gleis 2 trennen sich unsere Wege; Hermine fährt zurück nach Baiersbronn. Ich bin froh und dankbar für die wundervolle Begleitung von Hermine. Und ich bin stolz, dass sie die ca. 100 km von Freudenstadt nach Freiburg mit Bravour gemeistert hat, Respekt!
Den Abend verbringe ich bei Verwandten in Ebnet. Willi und Thomas empfangen mich herzlich und haben bereits das riesige Gästezimmer vorbereitet. Thomas wäscht sogar meine Sachen, damit ich am kommenden Morgen nicht nur gestärkt und ausgeruht, sondern auch in frischen Klamotten den Weg fortsetzen kann. Zur Stärkung trägt neben dem Frühstück am Samstag auch das köstliche Gulasch mit Spätzle bei. Danke Thomas und Willi.