Mittwoch, 7. März 2018: Bussy-Albieux – Montbrison (25,7 km)
Die Sonne scheint und ich habe gut geschlafen. Das kann ja nur ein guter Tag werden. Auch habe ich gestern Abend erfahren, dass es sich bei dem weißen Bergrücken, welchen ich gestern mit Entsetzen erblickt habe, um ein auch künstlich beschneites Skigebiet handelt und ich dort nicht entlanglaufen muss. Ich frühstücke mit Pain au chocolat und Baguette, wie es frischer nicht sein kann. Die Backstube ist im Nebenraum. Den Rest des Brotes bekomme ich noch eingepackt und mache mich auf den Weg.
Dieser führt zunächst auf der Landstraße nach Arthun und dann auf einem geteerten Feldweg fast schnurgerade Richtung Süden. Hier komme ich an einem weißen Schlösschen vorbei, dessen Barockgarten langsam wieder von der Natur erobert wird. Dabei hatten doch die Gartenbauer seinerzeit die Beherrschbarkeit der Natur im Sinn. In Sainte-Agathe-la- Bouteresse kehre ich als einziger Gast in einer Café-Bar ein. Den Wirt kann ich aufgrund seiner Kehlkopfoperation kaum verstehen und so entfällt ein Gespräch. Nach Montverdun sind es nur drei Kilometer. Dort ist das Kloster nebst Kirche von der Ortsseite aus wegen der Verlegearbeiten für Glasfaserkabel nicht erreichbar.
Im Ort verpasse ich eine Abzweigung und kann weitere fünf Kilometer auf einer Landstraße gehen. Wenigstens bleibt mir dafür der Aufstieg auf einen einsam in der Landschaft stehenden Hügel erspart, doch der Weg wäre sicher schöner und kaum länger gewesen. An jedem Bauernhof und jedem dritten Haus das Gleiche. An einer langen Kette bzw. auf dem eingezäunten Grundstück kläffen Hunde, sobald ich in Sicht- Hör- oder Riechweite komme. Besonders gehen mir die Viecher auf den Geist, die wie von einer Tarantel gestochen plötzlich bellend gegen das metallene Tor springen, um anschließend ihre Schnauze zähnefletschend durch irgendwelche Lücken zu quetschen.