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(115) Radiointerview

Juni/Juli 2018: Bergen (Niederlande), Tübingen, Freudenstadt

Ich sitze auf einem Fahrrad und kämpfe gegen eine steife Brise an. Warum kommt denn der Wind beim Radeln immer von vorne, egal in welche Richtung ich fahre? Der Weg durch die teilweise von Gräsern und niedrigem Wald bewachsenen Dünen von Bergen in den Niederlanden ist herrlich, trotz des offenbar unvermeidlichen Gegenwindes. Ich strample so vor mich hin, als plötzlich das Telefon klingelt. Während des Fahrens möchte ich mein Handy jetzt doch nicht rausholen, da die Wege hier manchmal etwas uneben sind und meine ganze Konzentration erfordern. So landet der unbekannte Anrufer schließlich auf der Sprach-Mailbox.

Nach der Fahrradtour habe ich den Anruf bereits vergessen. Erst am Abend, als ich wieder einen Blich auf das Handy werfe, bemerke ich den neuen Anruf auf der Mailbox, den ich auch sogleich abhöre. Thomas Scholz aus dem SWR-Studio in Tübingen fragt an, ob ich zu einem Vor-Ort-Interview bereit wäre und bittet mich um Rückruf. Ein Interview im Radio? So richtig in einem professionellen Studio? Wie cool ist das denn? Am nächsten Vormittag rufe ich an und vereinbare einen Termin für die folgende Woche.

Am 5. Juli mache ich mich an einem regnerischen Mittag mit dem Auto auf den Weg nach Tübingen. Ich habe genügend zeitlichen Puffer eingeplant, um pünktlich zu sein. Pustekuchen. Heute ist offensichtlich jeder halbwegs fahrbereite LKW und jeder Sonntagsfahrer auf der Straße; dabei ist heute ein Donnerstag. Zu allem Überfluss verpasse ich in der Studentenstadt auch noch eine Abzweigung und muss einen großen Bogen fahren, um wieder dorthin zu kommen, wo die Straße steil nach oben zum SWR-Studio führt.

Ich bin mit circa zehn Minuten Verspätung am Empfang und werde kurz darauf von Peter Binder freundlich empfangen. Das Vorgespräch fällt entsprechend kurz aus, aber ich kenne ja bereits grob die Themen, auf die im Gespräch eingegangen werden soll. Zeit für längeren Smalltalk bleibt nicht, also gehen wir schon nach wenigen Minuten Richtung Studio, wo wir bereits von einer Tontechnikerin erwartet werden. Sicherheitshalber ziehe ich meinen Blazer aus; vielleicht wird mir ja sonst zu warm, vor lauter Aufregung. Außerdem trinke ich noch einen großen Schluck Wasser, bevor es losgeht.

Das Interview selber vergeht wie im Flug; meine Nervosität hält sich sogar in Grenzen. An ein paar Stellen stocke ich leicht, fange aber zum Glück nicht an zu stammeln. Die Öhms und Ähms halten sich in Grenzen, Stottern bleibt aus, und die knapp zehn Minuten sind rasch vorbei. Das Ergebnis bleibt eine Überraschung und soll noch am heutigen Tag auf SWR4 gesendet werden. Vorher nehmen wir noch ein kurzes Videostatement auf, welches auf der Website des Senders abgerufen werden kann. Jetzt mache ich mich schnell auf den Rückweg nach Freudenstadt und bin rechtzeitig daheim, um das Gespräch mitzuschneiden.

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Das Interview habe ich mit einigen Fotos angereichert, damit Du auch etwas fürs Auge hast, während das Interview läuft. Ich bin positiv überrascht vom Ergebnis, aber bitte höre einfach selbst rein. Dauer 7 Minuten und 20 Sekunden.

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