Samstag, 2. Juni 2018: Fisterra – Cap Finisterre (4,0 km)
Gerade nach dem Einschlafen kommt eine Gruppe von zehn oder zwölf Menschen in die Herberge und veranstaltet in der Küche eine Party. Zu den lauten Gesprächen der Erwachsenen vergnügen sich die Kinder kreischend in der Veranda und auf den Fluren. Wie oft die Türe zur Toilette, welche neben unserem Zimmer liegt, zuknallt, kann ich nicht sagen. Nachdem Hermine der Kragen geplatzt ist und sie diese rücksichtslosen Menschen zur Ruhe auffordert, ist der Spuk bald vorbei. Danke Minchen! Es ist jetzt zwei Uhr.
Gegen neun Uhr verlassen wir unser Domizil mit Meerblick und laufen durch den Ort bis zu Carlas Café, wo wir in Ruhe frühstücken. Von hier starten wir auf die letzten Kilometer zum Cap Finisterre mit dem Leuchtturm und dem berühmten Kilometerstein „0,000 km“, dem Ziel meiner Pilgerwanderung von Freudenstadt bis ans Ende der Welt zu Gunsten der Schmetterlingsgruppe der Stiftung Eigensinn.
Es geht nochmals stetig bergauf. Das Wetter ist sonnig, aber über das Cap wabern immer wieder die Nebelschwaden von Westen. Es wirkt ein wenig gespenstisch und erinnert an Gibraltar. Nach weniger als einer Dreiviertelstunde sind wir angekommen. Ich werde noch einige Tage brauchen, bevor ich wirklich begreife, dass jetzt tatsächlich 2.528 Kilometer hinter mir liegen und sich die Spendensumme für die Schmetterlinge um einen Euro pro Kilometer erhöht.