Montag, 21. April 2018: O Cebreiro – Triacastela (21,4 km)
Heute ist mein hundertster Tag auf dem Camino von Freudenstadt ans Ende der Welt. Nach einer erholsamen Nacht auf etwa 1.300 Metern wollen wir den Sonnenaufgang genießen, müssen aber feststellen, dass unser Stern hinter einem nahen Hügel aufgeht. Das Ereignis ist daher nicht so faszinierend wie erwartet, aber trotzdem schön. Wir frühstücken in einer Kellerbar und machen uns um Punkt acht Uhr auf den Jakobsweg.
Nach einem kleinen Anstieg auf 1.376 Meter führt der Weg wieder leicht bergab und verläuft dann mit geringen Höhenunterschieden und häufig neben der Straße über Liñares, Hospital zum Alto de Poio. Hier steht ein weiteres Pilgerdenkmal, und wir sind sehr dankbar, dass wir unsere Kopfbedeckungen nicht festhalten müssen wie der dargestellte Pilger. Das Wetter ist wieder herrlich. Auch die Wege sind gut zu gehen, manchmal etwas steinig. Die Ausblicke sind zu allen Seiten atemberaubend. Bewaldete Berghänge wechseln sich mit grünen Weiden ab und werden von heideartigen Flächen ergänzt. Warum fällt das im Urlaub so häufig auf, doch in ihrem Daheim sind viele Menschen blind für die Schönheit ihrer Heimat?