Donnerstag, 8. Februar 2018: Belfort – Villers-sur-Saulnot (27,8 km)
Gestern hatte ich einige Sachen gewaschen und kann heute in frische Klamotten schlüpfen. Ein Blick nach draußen lässt Kälte vermuten. In der Nacht hat es geschneit und es ist diesig grau. Die Herberge verlasse ich ohne ein Frühstück und statte zunächst dem Wahrzeichen der Stadt einen Besuch ab, verzichte jedoch, mich auf Streichelentfernung der überdimensionalen Großkatze zu nähern. Die schneebedeckten und vereisten Stufen muss ich mir nicht antun. Stattdessen suche und finde ich eine Bäckerei, wo ich frühstücken und mir ein Baguette für unterwegs kaufen kann.
Nach dem Frühstück überquere ich die Bahnstrecke und laufe durch ein hässliches Viertel mit Hochhäusern und anderen Plattenbauten aus den Siebzigern. Sieht nach sozialem Brennpunkt aus. Direkt danach hat man sozialen Wohnungsbau schon wesentlich attraktiver umgesetzt. Viele schlichte aber ansehnliche Mehrfamilienhäuser und auch einige kleine Ein- und Zweifamilienhäuser in einer neuen Siedlung. Alle Häuser sind, wie in Thann, in unterschiedlichen aber sich wiederholenden Farben gestrichen. Das verleiht dem Ensemble die Fröhlichkeit, die dem Brennpunkt fehlt.
Durch einen Park und entlang eines Kanals komme ich nach Essert, einem Vorort der Festungsstadt. Bergauf geht es durch den Wald. Zuvor entzünde ich in einer kleinen Kapelle noch zwei Kerzen. Es schneit noch immer leicht und außer Vogelgezwitscher und einem Specht, der an seinem neuen Heim arbeitet, ist nichts zu hören. Die Wege sind teilweise wieder sehr matschig aber ich erspare mir weitere Kommentare zum Zustand.